Workshop: Fördermittel - Kritische Betrachtung und solidarische Praxis
Wir wollen Kulturförderung kritisch beleuchten und über Erfahrungen ins Gespräch kommen. Zudem werden wir versuchen, Kulturförderung als Ressource zur solidarischen Stärkung autonomer Projekte zu betrachten. Um die Diskussion in Fahrt zu bringen haben wir dazu vier Thesen aufgestellt:
1. Kulturförderung hat einen Zweck. Sie findet nicht im politischen Vakuum statt. Ein politischer Umgang mit Kulturförderung erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit deren Zielen.
2. Kulturförderung erzeugt Wissenshierarchien. Anträge schreiben zu können ist mit bestimmten Privilegien verknüpft. Während sich so einzelne zu „Antragshasen“ aufschwingen, können anderen irgendwann gar nicht mehr mitreden. Skill-Sharing und Maßnahmen gegen Gate-Keeping stehen auf der Tagesordnung.
3. Kulturförderung ist ein Prekarisierungs-Motor. Während sich mit Kulturförderung für Menschen mit mittelständischem Hintergrund gut etwas nebenbei verdienen lässt, kann davon fast niemand leben. Mit idealistischen Versprechungen fördert die „Projekteritis“ Selbstausbeutung und trägt zur neo-liberalen Formierung der Subjekte bei. Da muss sich was ändern.
4. Kulturförderung bietet Möglichkeiten zur solidarischen Praxis, muss dafür jedoch diskursiv betrachtet werden. Oftmals sieht es so aus, dass auf der einen Seite autonome Projekte durch Inanspruchnahme von Kulturförderung eine Abhängigkeit von staatlichen Institutionen fürchten („Staatsknete“), während auf der anderen Seite verfügbare Mittel in apolitischen Projekten landen. Durch eine kritische Beschäftigung können wir Kulturförderung als Ressource zur solidarischen Stärkung autonomer Projekte begreifen
Der Workshop findet im Rahmen der Konferenz der kleinen Orte und freien Kollektive statt und wir vom Denkodrom e.V. ausgerichtet.
https://pretix.eu/stapeltor/konferenzX/
Stapeltor (Duisburg)
Stapeltor 6
Duisburg
