Vortrag: Für ein Ende der Polizei
Vortrag und Workshop für ein Ende der Polizei
Am 14.12.2024 veranstalten wir eine zweiteilige Veranstaltung für das Ende der Polizei im Botopia (Griesenbruchstr. 9 – Bochum) , bestehend aus einen vertiefenden Vortrag (um 15:30 Uhr) und einen praktischen Workshop (um 18:30 Uhr). Beide Teile können unabhängig voneinander besucht werden. Am Ende des Workshops ist für pflanzliches/veganes Essen ist gesorgt.
Wir sind uns bewusst, dass der erste Teil sich mit der Demo vom Solikreis in Dortmund überschneidet; das Datum unserer Veranstaltung steht aber schon länger fest. Wir glauben auch nicht, dass symbolischer Protest für Gerechtigkeit etwas verändert – genauso wenig Sinn ergibt es vom Staat zu fordern, dass die Polizei (oder der Staat) reformiert oder abgeschafft werden soll.
Beide werden wir nur durch unser Handeln los. sie schaffen sich nicht selbst ab.
Anstatt zum Vortrag zu kommen könnt ihr es auch gerne so einplanen, dass ihr diese Haltung in Dortmund konkret zum Ausdruckt bringt und dann um 18:30 zum Workshop kommt ;-)
"Vortrag: Für ein Ende der Polizei
Warum wir die Polizei nicht reformieren können, weshalb wir Polizei und Staat nur zusammen loswerden werden und wie gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme aussehen kann.
Hier könnte jede Ort stehen, weil in jeder Stadt und in jedem Dorf schon Menschen von der Polizei ermordet, gefoltert, inhaftiert oder angegriffen wurden.
Seit ca. 160 Jahren unterdrückt und terrorisiert die Polizei jene Menschen, die in der gesellschaftlichen Ordnung niedrigstehen. Und obwohl sie genau mit diesen Auftrag gegründet wurde, nämlich Sklaverei und Kolonialismus aufrechtzuerhalten und Aufstände von Armen zu verhindern, herrscht in Deutschland unter Kritiker*innen der Polizei die Idee vor sie zu reformieren.
Die Polizei verstehen
In unserem Vortrag sprechen wir darüber wie die Polizei entstanden ist, was ihre Funktion und Struktur ist und warum wir sie eben nicht reformieren können, sondern sie los werden müssen.
Weitere Punkte sind: Welche Mythen über die Polizei sind verbreitet? Was für Beispiele des Widerstandes gegen die Polizei gibt es?
Lernen Verantwortung zu übernehmen
Anschließend geht es um Formen von Zusammenleben bei denen Menschen gemeinschaftlich Verantwortung übernehmen: Wie gehen und gingen Gesellschaften ohne Polizei und Staat mit Konflikten, Übergriffen und äußerer Gewalt um? Was für Möglichkeiten haben wir die Macht der Polizei in unserem Alltag zu schwächen?
Wir setzen an einigen Stellen anarchistische Kritiken voraus, wer mag kann sich daher vorher einen Anarchismus-Einführungsvortrag anhören. Den findet ihr hier: https://kolektiva.media/w/joPaQ2xZbCiop3J1uouh7v.
Die gefährliche Irrweg – staatlicher (marxistischer/”linksradikaler”) Abolitionismus
Es wird auch auf eine äußerst bedenkliche Entwicklung eingegangen: Angeregt von Anti-Polizei-Kämpfen, in dem von den USA beanspruchten Gebiet, gibt es in Deutschland auch immer mehr sogenannte Abolitionist*innen (Menschen, die Polizei und Knäste abschaffen wollen).
Viele von ihnen wollen jedoch die Polizei durch den Staat abschaffen lassen. Zum Beispiel rechnet eine der bekanntesten deutschsprachigen abolitionistischen Gruppen regelmäßig vor wie viel Geld der Staat durch den Umstieg von Polizei auf Soziale Arbeit sparen würde. Warum dieser staatliche Abolitionismus ein gefährliche Irrweg und mit anarchistische Theorie unvereinbar ist, ist ebenfalls ein Thema des Vortrags.
Workshop; Verhindern, dass die Polizei gerufen wird.
Indem Workshop geht es konkret darum Strukturen aufzubauen, die dafür sorgen, dass die Polizei nicht mehr gerufen wird. Denn jeder Anruf weniger bei der Polizei schützt Menschen vor deren Unterdrückung und Gewalt. Wäre die Polizei am 8. August 2022 und 11. Oktober 2024 nicht gerufen wurden, würden Mouhamed Dramé und die 32-Jährige Person aus Bochum noch leben.
Der Workshop gliedert sich in drei Abschnitte. Zunächst reden wir über Situationen in denen wir mitbekommen haben, dass Menschen die Polizei gerufen haben und Situationen wo sie es nicht getan haben.
Danach beschäftigen wir uns mit der Frage was verhindert, dass Menschen die Cops rufen und was es entsprechend braucht damit sie es nicht tun.
Abschließend entwickeln wir daraus konkrete Projekte für Bochum und/oder umliegende Städte, die dann umgesetzt werden (können).
Projekte heißt hier Strukturen/Handeln ohne und gegen Staat – nicht staatliche Sozialarbeit oder staatliche psychologische Betreuung/Verwaltung. Wer damit ein Problem hat ist herzlich zum Vortrag eingeladen, denn dort wird erklärt warum die Polizei nicht über den Staat abgeschafft werden kann."
Die Veranstaltungen werden organisiert von Fanny’s and Fanya’s – der Inhalt des Vortrag und Workshops ist von der Initative Schwarzer Wald.
Botopia - Raum9 (Bochum)
Griesenbruchstraße 9
Bochum
Raumnutzungsanfragen bitte am besten bis zum vierten Donnerstag im Monat, Datum unseres monatlichen Plenums, schriftlich an botopia-orga@lists.riseup.net stellen, auf dem dann darüber entschieden wird, oder einfach persönlich an diesem Tag um 19 Uhr im Laden mit eurem Anliegen vorbeikommen. Vorher können wir nur Einschätzungen geben, ob der Termin in Frage kommt und ob wir uns eine Kooperation vorstellen können.