Fritz Bauer Bibliothek| Esther Mujawayo-Keiner | „…weil ich nicht glaubte, dass es eine Gerechtigkeit geben kann.“
Fritz Bauer Bibliothek
Vortrag und Diskussion mit Dr. Esther Mujawayo-Keiner (Traumatherapeutin, Düsseldorf, Überlebende des Genozids in Ruanda)
Der Genozid in Ruanda fand vom 7. April bis Mitte Juli 1994 statt. Etwa 1 Million Menschen wurden getötet, als Angehörige der Hutu-Mehrheit die Minderheitder Tutsi sowie widerständige Hutu verfolgten. Eine humanitäre Intervention von Seiten der UN gab es nicht, Frankreich wurde eine Beteiligung anden Verbrechen vorgeworfen. Zur juristischen Aufarbeitung der Verbrechen gab es Prozesse in Ruanda selbst, vor dem Internationalen Strafgerichtshoffür Ruanda im tansanischen Arusha und von 2005 bis 2012 vor sogenanntenGacaca-Gerichten in Ruanda. Bei diesen urteilten zuvor gewählte Laienrichter in öffentlichen Versammlungen. Doch viele der Täter*innen blieben ihr Leben lang unverfolgt, leben noch heute ohne Konsequenzen weiter. Gleichzeitig kämpfen die Überlebenden mit ihren Erinnerungen und der Trauer um ihre Angehörigen und Freund*innen.
Esther Mujawayo-Keiner hat selbstals Zeugin vor Gericht ausgesagt und war an der Erfassung vieler Täter beteiligt. Welche Rolle spielt die juristische Aufarbeitung des Genozids? Was hat der Internationale Strafgerichtshof bewirkt? Wie ging die ruandische Gesellschaft mit den Tätern und den Überlebenden um und was können wir daraus lernen? Und auch: wie können die nachfolgenden Generationen geschützt werden?
Diese und weitere Fragen möchten wir in einem Vortrag und Gespräch mit Esther Mujawayo-Keiner näher untersuchen.
Esther Mujawayo-Keiner verlor während des Genozids in Ruanda ihren Mann und 17 Familienmitglieder. Sie überlebte mit ihren beiden kleinen Töchtern in Kigali. Zusammen mit 50 weiteren Frauen gründete sei die Organisation „AVEGA“, der sich vor allem um die Frauen kümmerte, die ihr Leben komplettneu aufbauen mussten. Der Verein bietet medizinische Versorgung an, machtBildungsarbeit, vergibt Kleinkredite und unterstützt die Überlebendenin den verschiedensten Belangen. Heute arbeitet sie als Traumatherapeutinfür schwer traumatisierte Geflüchtete in Düsseldorf, schreibt Bücherund hält Vorträge.
Eine Veranstaltung des Fritz Bauer Forums.
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Die Latscher:innen waren eine proletarische Jugendbewegung zur Zeit des deutschen Faschismus, von der Kurt Piehl in seinem Roman "Latscher, Pimpfe und Gestapo" eindrücklich berichtet. Laut seiner Mutter war der Begriff "Latscher" vor 1933 ein "Schimpfwort, das die Spießer den wandernden Arbeiterjugendlichen nachriefen". Nach 1933 wurden sie so zum Gegenentwurf der "Marschierer" und lieferten sich Schlägereien mit Hitlerjugend und Polizei. Ihr Treffpunkt befand sich lange Zeit am Brügmannplatz und viele der Latscher:innen entstammten dem proletarischen Dortmunder Norden.
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