Theater im Depot| HER.STORY: Protokolle der Sprachlosigkeit
Theater im Depot
Was hat der 4. April 2006, an dem Mehmet Kubaşik in seinemKiosk im Dortmunder Norden von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt erschossen wurde, mit unserer gegenwärtigen Gesellschaft zu tun? Diese Performance möchte einen Raum des Gedenkens und der Auseinandersetzung schaffen. Dennviel zu schnell sind die vielen Opfer rechtsradikaler Gewalt aus den Nachrichten und den Erinnerungen der Öffentlichkeit verschwunden. Das theatrale Totengebet handelt von Familie Kubaşik, die vom Tod Mehmets bis 2011,als der NSU aufflog, in Angst lebte. Hier werden auch persönliche Geschichten und Erfahrungen von Frauen, die aus der rechtsextremen Szene ausgestiegen sind, beleuchtet. Durch die Verbindung von Theater, Bewegung undInterviews entsteht ein vielschichtiges Bild der weiblichen Perspektive auf rechtsradikale Gewalt und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. So soll gemeinsam nach Antworten gesucht und eine Stimme für die Opfer rechtsradikaler Gewalt erhoben werden.
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Die Latscher:innen waren eine proletarische Jugendbewegung zur Zeit des deutschen Faschismus, von der Kurt Piehl in seinem Roman "Latscher, Pimpfe und Gestapo" eindrücklich berichtet. Laut seiner Mutter war der Begriff "Latscher" vor 1933 ein "Schimpfwort, das die Spießer den wandernden Arbeiterjugendlichen nachriefen". Nach 1933 wurden sie so zum Gegenentwurf der "Marschierer" und lieferten sich Schlägereien mit Hitlerjugend und Polizei. Ihr Treffpunkt befand sich lange Zeit am Brügmannplatz und viele der Latscher:innen entstammten dem proletarischen Dortmunder Norden.
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