Kooperation mit dem MieterInnenverein: Stadtteilkämpfe

Witten

Die Wahlerfolge der AfD sind zu einer realen Bedrohung für Solidarität und Demokratie, für Menschenrechte und Klima geworden. Die politischen Vorstellungen der AfD sind rassistisch, klimafeindlich und menschenverachtend. Dabei richten sie sich auch gegen die Interessen des ärmeren Teils der lokalen Bevölkerung. Ginge es nach der AfD, würden zum Beispiel noch mehr Wohnungen privatisiert, der soziale Wohnungsbau ganz abgeschafft und Kommunen durch Steuersenkungen in den Bankrott getrieben. Trotzdem erzielt diese Partei ihre Wahlerfolge nicht zuletzt in benachteiligten ländlichen Regionen und Stadtteilen mit vielen ArbeiterInnen und Prekarisierten. Auch in Witten lagen in einigen Wohngebieten mit viel (ehemaligem) sozialen Wohnungsbau die Wahlergebnisse der AfD besonders hoch. Ein Teil der Erklärung für diese Situation ist das weitgehende Fehlen einer an der Basis aktiven und als solche identifizierbaren Linken, die sich in den Vierteln zusammen mit den BewohnerInnen um die Organisierung der sozialen Interessen und um konkrete Verbesserungen der Situation kümmert und dies offensiv als antifaschistische und antirassistischen Praxis zu Ausdruck bringt. Die jüngsten Wahlerfolge der von jungen, dissidenten Grünen erneuerten KPÖ in Salzburg zeigen, welches Potenzial abseits des Populismus von einer linken „Kümmerer-Organisation“ mobilisiert werden kann. Dezidiert antifaschistische Stadtteilgruppen, wie zum Beispiel das seit Jahrzehnten bestehende „GROBIAN“ in Göttingen-Grone, zeigen, wie durch konsequente konkrete Klassenpolitik die Rechtspopulisten bei Wahlen marginalisiert werden können und gleichzeitig der Widerstand gegen existenzgefährdende Nebenkostennachforderungen organisiert und in der ganzen Stadtgesellschaft hegemonial gemacht werden kann. Dies ist nicht nur erforderlich, um die Faschisten zurückzuschlagen, sondern auch, um trotz aller drohender Katastrophen ein Gutes Leben für alle zu erreichen. In dieser Veranstaltung wollen wir uns auf den Weg machen, Ansatzpunkte und Möglichkeiten für eine in diesem Sinne antifaschistische und soziale Stadtteilarbeit in Witten zu erkunden. Dabei können wir u.a. an den Erfahrungen des MieterInnenvereins Witten bei der Organisierung von Mietenkämpfen in verschiedenen Wittener Quartieren anknüpfen. Bei der erforderlichen Bestandsaufnahme bedienen wir uns der Methode des „Mappings“: Zu konkreten Orten im Wittener Stadtraum sammeln wir gemeinsam Wissen und Einschätzungen für Ansatzpunkte antifaschistischer und sozial emanzipativer Nachbarschaftsarbeit. Ziel ist die Identifikation konkreter Möglichkeiten für ein „transformatives Community Organizing in Witten“ – und die Gewinnung von Leuten, die bei diesen Ansätzen der Basisarbeit praktisch mitwirken wollen, wie begrenzt der Einsatz auch immer sein mag. Der MieterInnenverein hat bereits Vorschläge für Folgeveranstaltungen in den kommenden Wochen: Spaziergänge und Treffen mit BewohnerInnen in umkämpften Wittener Mieterquartieren, die zusätzlich zum jeweils konkreten Anliegen auch „antifaschistisch geframed“ sind und über die AfD als Feind alle sozialen Interessen aufklären. Es kann viele andere Folgeveranstaltungen geben, wenn sie bei der konkreten Organisierung vor Ort weiterhelfen. Fr. 19. April 2024, ab 19:00 Uhr geöffnet, Beginn des Vortrags 20:00 Uhr Bücher in der Gustav-Landauer-Bibliothek Daniel Mullis: Recht auf die Stadt Von Selbstverwaltung und radikaler Demokratie Münster: Unrast Verlag, 2014 (1. Auflage) ISBN: 978-3-89771-544-8 Signatur: invalid-173 Schlagworte: Geographie, Kollektive Selbstverwaltung, Radikaldemokratie, Recht auf Stadt 183 Seiten Rezensionen: BookWyrm Scott Crow: Black Flags and Windmills Hope, Anarchy, and the Common Ground Collective Oakland: PM Press, 2014 (2. Auflage) ISBN: 978-1-60486-453-3 Signatur: invalid-731 Schlagworte: Anarchismus, Common Ground Collective, Hurrikan Katrina, New Orleans Sprache: Englisch 288 Seiten Rezensionen: BookWyrm, LibraryThing, Goodreads Stephan Grigat (Hrsg.): AfD & FPÖ Antisemitismus, völkischer Nationalismus und Geschlechterbilder Baden-Baden, Wien: Nomos Verlag, Facultas, 2017 (1. Auflage) ISBN: 978-3-8487-3805-2, 978-3-7089-1521-0 Signatur: invalid-501 Schlagworte: Alternative für Deutschland, Freiheitliche Partei Österreichs, Antisemitismus, Nationalismus, Geschlechterrolle Reihe: Interdisziplinäre Antisemitismusforschung (7) 205 Seiten Rezensionen: BookWyrm Amantine (Hrsg.): „Die Häuser denen, die drin wohnen!“ Kleine Geschichte der Häuserkämpfe in Deutschland Münster: Unrast Verlag, 2012 (1. Auflage) ISBN: 978-3-89771-115-0 Signatur: gesc-deut-102 Schlagworte: Deutschland, Hausbesetzung Reihen: Unrast transparent, Bewegungslehre (1) 88 Seiten Rezensionen: BookWyrm Die Häuser denen, die drin wohnen Das Mietshäuser Syndikat und die Hausprojekte Mietshäuser Syndikat, 2017 Signatur: invalid-1428 Schlagwort: Mietshäuser Syndikat Reihe: Mietshäuser Syndikat (7) 80 Seiten Jürgen Mümken: WohnHaft Wohnen als Technologie der Normalisierung Bremen: Anares Nord, 1998 ISBN: 3-935716-05-2 Signatur: invalid-461 Schlagworte: Architektur, Soziologie Reihe: Edition Bandera Negra (3) 16 Seiten Rezensionen: BookWyrm Colin Ward: Talking Houses Ten Lectures by Colin Ward London: Freedom Press, 1990 (1. Auflage) ISBN: 0-900384-55-7 Signatur: b-ward-2-2 Schlagworte: Anarchismus, Architektur, Rede, Stadtplanung Sprache: Englisch 142 Seiten Rezensionen: BookWyrm Reinhard Barth: Das Haus Tagebuchblätter aus der Haynstraße Hamburg: Metta-Kinau-Verlag, 1988 (1. Auflage) ISBN: 3-920641-69-8 Signatur: gesc-deut-90 Schlagworte: Hamburg, Hausbesetzung, Tagebuch 239 Seiten Rezensionen: BookWyrm Agentur Bilwet: Bewegungslehre Botschaften aus einer autonomen Wirklichkeit Originaltitel: Bewegingsleer: Kraken aan gene zijde van de media Berlin, Amsterdam: ID-Verlag, 1991 ISBN: 3-89408-012-4 Signatur: gesc-deut-95 Schlagworte: Autonome, Hausbesetzung, Geschichte, Niederlande 186 Seiten auch auf Englisch als medi-26 Rezensionen: BookWyrm Für Lau Haus Dokumente, Bilder, Analysen München: V. Lenzer Verlagskollektiv, 2019 (1. Auflage) Signatur: invalid-1069 Schlagworte: Hausbesetzung, München 120 Seiten Rezensionen: BookWyrm Johannes Habich: Westtangente und Heusnerviertel Ein Brennpunkt der Bochumer Stadtgeschichte Bochum: Selbstverlag, 2021 (1. Auflage) Signatur: invalid-1361 Schlagworte: Bochum, Bundesautobahn 448, Hausbesetzung, Heusnerviertel 116 Seiten Rezensionen: BookWyrm Heiko Koch: Heusnerviertel Porträt eines besetzten Stadtteils 1984–1986 Originaltitel: Das besetzte Heusnerviertel der 80er Jahre als Laboratorium politischen Aktivismus und präfigurativer Praxis Bochum: Selbstverlag, 2022 Signatur: invalid-1367 Schlagworte: Bochum, Hausbesetzung, Heusnerviertel 220 Seiten Rezensionen: BookWyrm

https://trotzallem.noblogs.org/post/2024/04/10/fr-19-april-kooperation-mit-dem-mieterinnenverein-stadtteilkaempfe/

Trotz Allem (Witten)

Trotz Allem (Witten)
Wideystrasse 44
Witten

TROTZ ALLEM – FREIRÄUME SELBST GESTALTEN

Das Trotz Allem ist ein soziokultureller Freiraum, den alle Menschen selbst gestalten können. Im Gegensatz zu den vorhandenen Angeboten in Witten sind wir nicht auf Konsum ausgerichtet.

Des Weiteren soll das Trotz ein Raum bieten für Entfaltung frei von sexistischer, rassistischer und sonstiger Diskriminierung.

Zentral für die Organisation der Selbstverwaltung ist das Plenum. Hier haben alle die Möglichkeit sich selbst einzubringen, Vorschläge für das Programm zu machen und diese selbst zu realisieren. Das Plenum arbeitet basisdemokratisch, d. h. alle Teilnehmenden haben die gleiche Stimme und es wird ohne Hierarchien entschieden.

Ihr seid alle eingeladen euch in die Gestaltung des Trotz einzubringen. Eure Meinung zählt und eure Unterstützung entscheidet über den Bestand des Freiraums.

Trotz Allem – creating a free space

INTRODUCING TROTZ ALLEM

We call Trotz Allem a „sociocultural free space“. Meaning we try to develop a location where people can speak and exist free from oppression, a place that we shape as-we-go. It is a venue that enables people to gather, to communicate, to unionize and be politically active.

In contrary to other meeting points in Witten Trotz Allem shall not be defined by economic growth, profit and consumption. Thus we try to refund costs via donations.

Our left-wing political orientation forms the basis of Trotz Allem. Nevertheless each person shall be free to have their own specific beliefs and orientations (mostly anarchism, communism, nothing specific, you-name-it…).

In order for this to work we hold a plenary session every week. It is a gathering on which we discuss important matters and distribute duties free from hierarchy.

We invite you to form a part of Trotz Allem!

Each persons support and opinion is vital for Trotz Allem to persist!

BASIC TERMS

To maintain our freedom we strongly oppose any form of behaviour that discriminates others. That means:

No racism – No sexism – No homophobia – No antisemitism – No nazis!

Any person that can’t accept these basic terms will be asked to leave Trotz Allem immediately.

Furthermore we kindly ask you to smoke in designated areas only.

اللغة العربية

اللغة العربية

 

Mehr unter https://trotzallem.noblogs.org/ueber-uns/

Das Trotz Allem befindet sich in Witten in der Wideystraße 44.

Als Routenplaner für Auto und Fahrrad gibt es z. B. den OpenRouteService.

Für die Anfahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr nutzt bitte die Auskunft des VRR.

Der Eingang zum Trotz Allem ist leider nicht barrierefrei.





...hermine | schreibt uns an hermine-termine [ at ] riseup . net | PGP Key | Login |